Seit einigen Jahren verzeichnen wir u. a. in den Landkreisen Meißen und Bautzen sowie in der Landeshauptstadt Dresden einen ansteigenden Strombedarf in unserem Verteilnetz. Mit dem Ausbau der Halbleiterindustrie und der Ansiedlung von ESMC hat sich der Lastbedarf noch zusätzlich verstärkt. Die vorhandenen 380/110-kV-Netzschnittstellen zwischen dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und der SachsenNetze sind nicht mehr ausreichend und müssen durch verschiedene Netzausbauaktivitäten verstärkt werden.

Zwischen den bestehenden Umspannwerken Streumen und Schmölln wird 50Hertz eine etwa 92 km lange 380-kV-Freileitung – die sogenannte Elbe-Oberlausitz Leitung – errichten. Diese dient der Anbindung des Dresdner Nordens sowie der entsprechenden Teile der Landkreise Meißen und Bautzen an das Höchstspannungsnetz. Damit wird der steigende Energiebedarf gedeckt, der durch Industrie- und Gewerbeansiedlungen sowie durch die Elektrifizierung im Wärme- und Mobilitätsbereich entsteht. Die Anbindung an das Höchstspannungsnetz ist darüber hinaus bedeutend, um den zunehmend regenerativ und dezentral erzeugten Strom zu verteilen.

Ein wichtiges Teilprojekt der Elbe-Oberlausitz Leitung ist der Neubau eines Umspannwerkes im Norden Dresdens. Diesen wichtigen Baustein für den Netzausbau in der Region und für die Versorgung der Chipindustrie planen und realisieren 50Hertz und SachsenNetze gemeinsam. Die Inbetriebnahme des Umspannwerkes soll 2030 erfolgen.

Zur Anbindung des Umspannwerkes an das städtische Verteilnetz werden bereits jetzt vorbereitende Netzerweiterungsmaßnahmen in Dresden durch SachsenNetze umgesetzt. Nach Fertigstellung des neuen Umspannwerkes im Dresdner Norden sind weitere Anbindungs- und Netzverstärkungsmaßnahmen notwendig.